Abenteuer Buchprojekt: Gemeinsam durch Ebbe und Flut

Abenteuer Buchprojekt: Gemeinsam durch Ebbe und Flut

Teil 1 zur Entstehungsgeschichte und zu unserem Buch-Abenteuer findest du im Beitrag: Schreibgruppe: Lass mal ein Buch schreiben.

Was tun, mit dem Wolf?

Wie macht man dann also weiter, wenn man einem derartigen Wolf gegenübersteht und eigentlich nur vergnügt an sein Ziel wandern wollte?

Vanessa und ich hatten zunächst überhaupt keine klaren Gedanken, zu groß war die Enttäuschung und das Gefühl mit dieser Veröffentlichung irgendwie allein gelassen worden zu sein. Natürlich war es auch irgendwie besser so für alle Vier und dennoch schmerzte es für eine Weile.

Ich weiß noch, wie ich frustriert mit einer Freundin in einem Café saß und mich bei ihr ausjammerte. Als alles raus war, starteten wir mit dem Brainstorming, wie man das Projekt auf relativ einfache Art noch retten könnte. Auf eine Weise, die Vanessa und mich zumindest teilweise entlasten würde. Auch andere Personen, die den Prozess näher mit verfolgt hatten, ermutigten und inspirierten Vanessa und mich nochmals.

Durch diese Treffen, Worte und Gedanken von Freunden und Bekannten wurde mir wieder einmal klar, wie wichtig gute Freunde sind und wie man einen großen Wolf eventuell besiegen könnte.

Teamwork: Weil wir gemeinsam stärker sind

Wir fingen an Gastautoren und ihre Texte in unser Buchprojekt einzuladen. Wir vergrößerten die Anzahl der Schreibenden und gaben manche Teile vertrauensvoll in sehr gute Hände ab. So verstärkten wir unser Buch-Team auf 16 Personen, mit deren Vielfalt, Power, Kreativität und Wissen wir uns auf den Weg hin zur Veröffentlichung machten. Es gab hierdurch zwar einen größeren Koordinations- und Abspracheaufwand, aber gleichzeitig mussten wir nicht alles nur zu 2. stemmen, was uns in dieser Phase sehr viel wert war.

Ein neues Konzept, andere Gedanken und frische Ideen, ein klares Ziel, viel kreative Freiheit und ein sanfter, aber spürbarer Rahmen brachten uns zu dem nun tatsächlich veröffentlichten Buch: Gemeinsam durch Ebbe und Flut. Dieser Titel ist extra auf unseren Projektprozess zugeschnitten und soll klar machen, dass dieses Buch durch Vielseitigkeit und Individualität entstand und im Ergebnis zu einer schlüssigen Einheit wird. Nur in Projekten mit anderen Menschen gibt es helfende Hände und ermutigende Worte, aber wenn man sich allein durch Ebbe und Flut kämpfen muss, kann das manchmal ganz schön anstrengend sein.

Auch das Pseudonym “Mila Zamm” weist auf den gemeinsamen Weg hin: Wir wollten keinen unserer Namen auf diesem Cover besonders hervorheben, weil wir und all die im Buch vorkommenden helfenden Hände unter diesem Pseudonym gleichwertig sind.

Und während wir so gemeinsam durch Ebbe und Flut wanderten, realisierten wir langsam, dass da kein Wolf mehr war, der uns den Weg versperrte. Viele der früheren Diskussionspunkte lösten sich ganz einfach auf oder waren auf einmal kein Thema mehr. Sie wurden kleiner, verschwanden. Andere Herausforderungen wurden schneller gelöst, entknotet oder einfach in die Mülltonne verbannt.

Vielleicht ist das so, wenn eine große Aufgabe auf viele Schultern verteilt wird, vielleicht fühlt sie sich dann nicht mehr so schwer und so groß an. Vielleicht wurde uns auch klarer, was wir mit dem Buch wirklich wollen oder nicht – wer weiß.

Letztendlich haben wir es nun gemeinsam geschafft. Cool, oder?

Informationen zum Sammelband: Gemeinsam durch Ebbe und Flut

Um was es in unserem Buch “Gemeinsam durch Ebbe und Flut” genau geht, wie es aufgebaut ist und warum es ist, wie es ist, kannst du hier nachlesen. Außerdem ist das Buch in den Shops von Amazon und herzensvoll erhältlich.

Mitwirkende des Geschenkbuchs: Gemeinsam durch Ebbe und Flut

Die Reihenfolge der Namen sagt nichts über die Wertigkeit der Personen oder ihrer Beiträge aus. Diese Auflistung soll wertschätzen und “Danke” sagen, keine Competition fördern oder Punkte vergeben.

Viktor, D.K., Ilea, Viviane, Marisa, Annelie, Rebecca, Antje, Janis, Michi, Chris, Nadine, Tom, Sim, Manuela, Vanessa, Sandra

Definiere “Abenteuer”

Definiere “Abenteuer”

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so manchen Leser oder manche Leserin geben wird, die sich hier auf meiner Seite umsehen, sich müde ins Fäustchen lachen und sich fragen, was auf dieser Seite und in diesem Blog denn nun besonders abenteuerlich sein soll.

Was ist denn eigentlich ein Abenteuer?

Da wir uns hier auf einer Seite befinden, die auf Sprache fokussiert ist, frage ich bei solchen Themen natürlich zuerst den Duden. Der Duden sagt primär Folgendes:

  • „mit einem außergewöhnlichen, erregenden Geschehen verbundene gefahrvolle Situation, die jemand zu bestehen hat“  
  • außergewöhnliches, erregendes Erlebnis

Zack. Hört ihr ihn auch schon? Den Kritikerchor? Der laut triumphierend ein: „Deine Seite erzählt überhaupt nicht von riskanten Erfahrungen.“, ertönen lässt?

Eigentlich kann der Chor das noch gar nicht wissen, aber wie uns allen bekannt ist, sind die meisten kritischen Stimmen oft sehr laut und sehr schnell zu hören, egal in welcher Tonlage sie unterwegs sind. Der Bass brummt ein „Oh Weh.“, vor sich hin und der Sopran flötet ein „Hooooollllaaaaaa, die Waldfee, sie schreibt von Dingen, die überhaupt nicht zusammenpassen.“

Auf den ersten Blick scheint das möglicherweise auch so zu sein, und wenn du diese Meinung beibehalten möchtest, dann wäre es jetzt gut, nicht mehr weiter zu lesen.

Was ich unter Abenteuern verstehe:

Ich glaube in den letzten Jahren hat sich in unserer Gesellschaft ein (medialer) Trend etabliert, der vorgibt, dass alle Abenteurer möglichst keinen Job haben und immer nur im Auto schlafen sollten. Diese Personen besitzen eigentlich auch so gut wie gar nichts, verstehen sich mit wirklich jedem und sind permanent auf Reisen. Sie erklimmen die höchsten Gipfel, durchtauchen die tiefsten Meere, campieren im wildesten Dschungel und begeben sich an die gefährlichsten Orte.

Ja, das sind krasse Socken, diese Abenteuerlustigen, und das meine ich auch ganz ernst. Denen wird auf meiner Seite wohl leider furchtbar langweilig sein. Ich persönlich glaube nämlich mittlerweile, dass Abenteuer eine Sache der persönlichen Gestaltung und Wahrnehmung sind. Ich glaube, dass so ziemlich jeder Weg zu einem eigenen Abenteuer werden kann, solange man ihn geht.

Was alles abenteuerlich sein kann:

  • eine Horde von Kindern zu erziehen und ihnen wichtige Werte zu vermitteln
  • ein Unternehmen zu führen und einen großen Haufen an Menschen irgendwie bei Laune zu halten
  • sich von einem Buch fesseln zu lassen und in eine Geschichte einzutauchen, die einen gar nicht mehr loslassen möchte
  • Bilder malen und verschiedene Farben zu einer stimmigen Gesamtkomposition verschmelzen lassen
  • Formeln programmieren, Fehler suchen und sie beheben, indem man z.B. zwei kleine Zeichen setzt und somit eine große Website am Laufen hält
  • Usw.

Darüber hinaus, glaube ich eben auch, dass es abenteuerlich sein kann, einen Text zu schreiben. Irgendwo anzufangen und dann einfach einmal abzuwarten, wo man überhaupt ankommt. Das ist wie beim Wandern, ohne vorher eine Route geplant zu haben. Nicht alles was dabei auf dem Papier landet, ist dann auch wirklich sinnvoll und sollte überall geteilt werden, aber ohne klar vorgegebene Struktur zu schreiben, macht manchmal einfach Spaß – wie so manch andere Abenteuer eben auch.

Fazit:

Ich glaube, ein Abenteuer ist immer das, was du daraus machst. Wenn etwas für dich abenteuerlich ist, dann ist das für dich so, auch wenn das für eine andere Person vielleicht nicht so ist. Wir sind alle unterschiedlich und wir alle können auf unseren Reisen oder in unserem Alltag große und kleine Abenteuer erleben. Während also manch einer am Gipfel des Kilimandscharo hängt, schafft es jemand anderes die Boulder-Wand hoch und wieder ein anderer geht das Abenteuer “Wohnungsputz” an, erzieht seine Kinder oder streichelt ein Pferd und kann damit genauso zufrieden und stolz auf sich selbst sein.

Auf gut Deutsch habe ich, für mich persönlich, die Normdefinition einfach einmal aufgebrochen und meine eigene Definition für Abenteuer entwickelt:

Ein Abenteuer ist für mich das,
was für mich selber einen Schritt bedeutet.
Dabei muss ich mich weder selbst unter- oder überfordern, noch mich von Trends, Hypes oder anderen Menschen unter- oder überfordern lassen.

Und genau das wünsche ich mir für alle, die sich insgeheim nach Abenteuern sehnen, aber nicht wissen, wie sie sie angehen sollen.

Zum Finale noch ein kleiner Hinweis: Immer der Nase nach und den Kopf dabei in die richtige Richtung drehen.